RES045 Verkehrsforschung am DLR

barbara-lenzBarbara Lenz leitet das Institut für Verkehrsforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. In ihrer Arbeit geht es hauptsächlich um das Verhalten der Menschen, die am Verkehr teilnehmen.

Und so erzählt sie von Verkehrsforschung, Füßen und von technischen und infrastrukturellen Perspektiven. Ich lerne, dass der Idealfall ist, wenn jedes Verkehrsmittel dann benutzt wird, wenn es am sinnvollsten ist. Wir reden über Verhaltensmuster, Persistenz, Siedlungsbau, Routinen, Maßnahmen zur Verhaltensbeeinflussung (im Verkehr), Nachfragemodellierung (also, der Frage, warum Menschen unterwegs sind) und Verkehrssimulation. Es stellt sich heraus, dass wir nicht mobiler werden und dass Befragungen ein schweres Geschäft, aber notwendig sind. Ich lerne das Mobilitätspanel kennen, die Verkehrspolitik und die Stadt der kurzen Wege. Wir reden über Nachhaltigkeit, Geographie, Wirtschafts– und Sozialgeographie, Globalisierung, Blumen- und Zierpflanzenproduktion, Schnittblumen, Geranien, Mutterpflanzen, Stecklinge, Gewächshäuser, Bioläden, über den Unterschied zwischen Verkehrsaufkommen und Verkehrsleistung (wir machen pro Tag dreieinhalb Wege), die Stadt und Mobilität, Verkehrsmittelwahl (die immer zusammenhängt mit der Zielwahl), Carsharing, Fahrradschnellwege, Zufahrtsbeschränkungen, Flächenverbrauch durch ruhenden Verkehr, Elektroautos, Tankstellen, Energiedichte und Verbrennungsmotoren. Zwei Gruppen hat Barbara Lenz im Fokus: die Älteren (65+) und die Jüngeren. Die Älteren fahren mehr Auto als früher und werden in Zukunft wieder weniger fahren, aber gefahren wird, denn Mobilität steht für Lebendigkeit und für den sozialen Status. Wir unterscheiden zwischen Alltagsmobilität (stagniert bei jungen Menschen) und Fernmobilität, die bei jungen Menschen steigt. Es geht um das Institut für Flughafenwesen, den Luftverkehrsmarkt, den Flughafen Hahn (an dem es tatsächlich noch Passagierverkehr gibt), das Radfahren, die Bundesverkehrsprognose 2030, die TU-Berlin, die nationale(n) Mobilitätserhebung(en), die „Fahrradstadt Berlin„,  die Fahrradstadt Kopenhagen, Flugreisen, CO2, Moral, Wohlbefinden, den Güterverkehr, Geschäftsreisen und den Warenverkehr (auch: Lieferverkehr). Ich muss zur Kenntnis nehmen, dass der Güterverkehr noch nicht wirklich verstanden ist, freue mich auf autonomes Fahren (wie bei der Bertha Benz Memorial Route), auf Wasserstoffantriebe, werde Sassa Frankes Carsharing-Arbeit lesen, bedaure, dass die Helmholtzkiez-Sperrung nicht funktioniert hat und lasse mir das ideale Verkehrssystem erklären.

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Veröffentlicht am 24.10.2014
Dauer: 1 Stunde 47 Minuten
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46 Verkehrsforschung am DLR - Teil 2

Themen:   Fahrrad   Flugzeug   Nachhaltigkeit   Soziales   Wirtschaft   Land   Verkehr   Stadt   Soziologie   Psychologie   DLR   Energie   Umwelt  

Diese Folge zitieren: Holger Klein/Helmholtz-Gemeinschaft: Resonator-Podcast: "45 Verkehrsforschung am DLR". 24.10.2014, https://resonator-podcast.de/2014/res045-verkehrsforschung-am-dlr/ (CC-BY 4.0)

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2 Gedanken zu „RES045 Verkehrsforschung am DLR“

  1. Was mir in allen Folgen und auch in dieser sehr positiv aufgefallen ist: Die interviewten Wissenschafter geben es sehr offen zu, wenn sie als Person oder ihr Forschungsfeld etwas nicht wissen oder nicht beantworten können.

  2. Leider sind die wirklich interessanten Carsharing Projekte immer in den großen Städten, in denen auch so schon ein guter ÖPNV verfügbar ist (Berlin, Hamburg, München). Im Rest Deutschlands sieht es eher finster aus. Besonders hindernd finde ich, dass man z.B. bei Flinkster das Auto wieder zum Ausleihort zurückbringen muss und dass es in vielen Großstädten (z.B. Dortmund) nur Sharing-Fahrzeuge über Partnerunternehmen gibt, die dann deutlich teurer als die normalen Fahrzeuge (Smart etc.) sind.

    Es wird auch noch mehr die Kluft zwischen den Städten und dem ländlichen Raum weiter auseinandergehen. Im ländlichen Raum ist der PKW immer noch und auch weiterhin die einzige Möglichkeit in annehmbarer Zeit zur Arbeitsstelle zu kommen. Hier ist ein Verkehrsmittelmix einfach nicht gegeben. In meinem Wohnort in Oberbayern fährt zweimal am Tag ein Bus. Morgens zur Schule und am frühen Nachmittag zurück. Hier würden autonome Fahrzeuge das Verkehrsmittelangebot deutlich verbessern.

    Ich würde auch persönlich gerne ein autonomes Fahrzeug kaufen, leasen oder irgendwie nutzen. Bei einer einfachen Wegzeit von 45 Minuten verbringe ich etwa 300 Stunden im Jahr im Auto. Derzeit noch beschäftigt mit Autofahren und Podcasthören. Es wäre traumhaft morgens im Auto zu lesen, frühzustücken und abend einfach zu entspannen… Podcasthören kann man dann ja immer noch, nur konzentriert fahren halt nicht mehr. Das macht ja dann das Auto.

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