RES031 Open Science

pfeiff

Mit Hans Pfeiffenberger vom AWI rede ich über Open Science. Genauer genommen reden wir über Journal-Artikel, Open Access, Peer-Reviewing, die Zeitschriften „Science“ und „Nature„, den Copernicus-Verlag, den Impact-Faktor, Thomson-Reuters, das BMBF, den Hirsch-Index, Randy Shekman, die DFG, die NSF und darüber, wie man die Qualität von Forschung messen kann (bzw. nicht), über Evaluation, die Berliner Erklärung, die Geophysikalische Union (USA) und Art 5 Abs 3 GG. Außerdem lernen wir, was ein Datajournal ist (beispielsweise Earth System Science Data), das Global Carbon Budget Project, und natürlich kommt dort, wo Daten anfallen auch der Datenschutz nicht zu kurz. Auch in dieser Sendung interessieren uns die EU-Forschungsprogramme wie Horizon 2020, außerdem die European Geosciences Union, PANGAEA und die DOI. Wir lernen Datacite kennen, wagen einen Blick in die Zukunft, reden über den Report „Science as an open Enterprise“ der Royal Society und über GRID. Wir fragen, ob die Computerei die Wissenschaft kaputt macht, klären den Eisengehalt von Spinat, schauen in „The Lancet„, reden über Open Data im Journalismus, über Text– und Datamining, den Koalitionsvertrag von 2013, die Forschungsallianz, den Rat für Informationsinfrastrukturen, über den Pharmakonzern Glaxo Smith Kline, der Open Data machen will, über die Googles mangelhafte Grippe-Vorhersagen und kurz über Atom– und Molekülphysik.

Wem das nicht reicht, der kann ja mal in den Open Science Radio-Podcast hineinhören.

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Veröffentlicht am 05.05.2014
Dauer: 1 Stunde 19 Minuten
Lizenz: CC-BY 4.0
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Themen:   Evaluation   Open Data   Daten   Open Science   AWI  

Diese Folge zitieren: Holger Klein/Helmholtz-Gemeinschaft: Resonator-Podcast: "31 Open Science". 05.05.2014, https://resonator-podcast.de/2014/res031-open-science/ (CC-BY 4.0)

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8 Gedanken zu „RES031 Open Science“

  1. Hallo zusammen!

    Ein interessantes Gespräch zu einem aus meiner Sicht immens wichtigen Thema! Das Thema ist natürlich extrem weitläufig in seinen einzelnen und vielseitigen Aspekten und Hans Pfeiffenberger schafft es durchaus viele der Argumente verständlich darzulegen.

    Ich hätte mir aber neben den allgemeinen Erläuterungen (ohne die es ja auch wiederum nicht geht) ein wenig mehr Einblick in seine tägliche Arbeit gewünscht. Besonders interessant wäre aus meiner Sicht noch gewesen, mehr darüber zu erfahren wie er denn intern die Kollegen unterstützt, den Weg bereitet, oder versucht das Thema bei Kollegen aktuell und im Bewußtsein zu halten. Dennoch eine gelungene Folge!

    Vielen Dank übrigens für die Verlinkung unseres Podcasts am Ende des Posts!

    Beste Grüße,
    Matthias vom Open Science Radio

  2. Vielen Dank für diese Folge der Extra-Klasse!

    Das Thema wurde gut umrissen (für mich als Laien – 25 Jahre nach einem Naturwissenschaftlichen Studium ohne Forschungspraxis) und sehr unterhaltsam präsentiert – da flogen die kommunikativen Bälle nur so hin und her – ein Hörgenuss 🙂

  3. Ich muss mal ein großes Dankeschön für den Resonator-Podcast in Gänze und die Folge mit Hans Pfeiffenberger im Besonderen loswerden! Das ist meiner Meinung nach eine ganz großartige Folge mit einem tollen Interviewpartner über ein Thema, das genaus so wichtig ist wie die Wissenschaft an sich und jemandem, der den Wissenschaftsbetrieb und die Strukturen nicht kennt, wahrscheinlich völlig fremd ist.

    Deine Art, Menschen zu interviewen finde ich großartig, ich würde furchtbar gerne was kritisieren, aber mir fällt da nichts ein 😉

    Mach(t) weiter so!

  4. Vielen Dank für diese großartige Sendung!

    Es geht sehr um Verlage und wie diese finanziert werden. Worauf leider nur kaum eingegangen wird ist die Frage:
    Wieso werden Forschungsergebnisse die mit Steuergeldern erforscht wurden nicht generell frei veröffentlicht? Wieso werden da Patente draus die dann Firmen gehören?
    Holgi hatte das angesprochen und dann ging es um die Kosten für die Veröffentlichung bei den Verlagen. Wieso muss eine Veröffentlichung etwas kosten? Man könnte das doch auch „einfach so“ online stellen, also der Lehrstuhl in der Uni könnte das doch frei auf dessen Homepage stellen, das machen auch einige. Das könnte man doch zur Pflicht machen.
    Alles Andere ist Subventionierung von Firmen. Teilweise ist das sogar so, dass Unis auch Auftragsarbeit machen, z.B. im Strahlenschutz und dort Proben messen. Das ist sehr problematisch, weil Unis das zu deutlich nierdigeren Preisen anbieten können als Firmen die wirtschaftlich arbeiten müssen. Unis sind in diesem Falle eine Konkurrenz die staatlich subventioniert wird und den Wettbewerb kaputt macht. Ich bin daher auch dafür, dass Unis oder generell staatliche Institutionen nur Forschung betreiben sollten.

  5. Ein wichtiger Aspekt bei der Frage „Wenn das alles so offensichtlich ist, warum ändert sich nichts?“ ist, dass das Leiden nicht bei den gleichen Leuten angesiedelt ist, die etwas ändern könnten: Die Last der Kosten am gegenwärtigen Verlagswesen liegt bei den Bibliotheken und ihren Etats. Die sind aber häufig relativ zentral (eine pro Institut oder gar pro Uni) organisiert. Die einzelne Wissenschaftlerin, die entscheidet, an welche Zeitschrift sie ihren Artikel einschickt, spürt aber diese Kosten nicht direkt, hat also auch nichts davon, zu OA zu gehen. Die Wissenschaftlerin fällt also diese Entscheidung primär nach ihrem eigenen Nutzen und das ist eben die Reputation.

    Deswegen ist es wichtig, bei den einzelnen Wissenschaftlern Bewusstsein zu schaffen und wirklich bewegen tun sich die Dinge auch nur, wenn sich viele zusammenschliessen und eben auch die Silberrücken dabei sind. Daher war der Elsevierboykott auch so wichtig. Hier ging es eben über eine Gruppe vereinzelter hinaus. Ganz wichtig in diesem Zusammenhang war Timothy Gowers (ein Mathematiker aus Cambridge mit Fields Medaille), von dem das ausging und der sein wissenschaftliches Gewicht in die Waagschale geworfen hat.

    Generell kommt ausserdem natürlich dazu, dass die Tendenz ist, dass die Schwergewichte, die viel Einfluss haben, oft vom gegenwärtigen System (was zB die Messung und Objektivierung von wissenschaftlicher Leistung für Stellen und Drittmittelprojekte angeht), profitiert haben. Nur selten sind sie erfolgreich, obwohl das System gegen sie war. Daher haben diese auch keinen Besonderen Leidensdruck, dass sich etwas ändern müsste.

    Zur Frage, was die Politik tun kann (der Koalitionsvertrag wurde angesprochen, aber den Programmen der Parteien kann man da auch einiges nachlesen, selbst bei der von Holgi als wissenschaftsfeindlich gebrandmarkten): Hier gibt es einen wesentlichen Hebel, denn diese ist letztendlich (zB über die DFG aber auch sowas wie Helmholtz, MPG, Fraunhofer) für einen Grossteil der Wissenschaftsförderung verantwortlich. Und so kann man zB als Bedingung in einen Drittmittelvertrag reinschreiben, dass die Ergebnisse eines geförderten Projekts mit OA (mit einem der passenden Farben, grün oder gold) publiziert werden müssen. Da kommt dann auch GG Art. 5 nicht in die Quere. In den USA hat das das NIH (National Institute of Health), der Hauptmittelgeber der health sciences gemacht und hat PubMed zu einem grossen Erfolg verholfen.

    Und nein, Gustl, nur das stellen des PDF auf die eigene Homepage reicht nicht, wie auch im Podcast gesagt wurde: Da wird es nicht richtig indexiert und damit auffindbar gemacht, das Layout wird nicht auf professionelles Niveau gehoben, es findet keine Form von peer review statt. All das sind wissenschaftliche Dienstleistungen, die man haben will und von denen die Verlage zumindest behaupten, sie zu erbringen.

  6. Was impliziert wurde, nämlich, dass die Wissenschaftergebnisse nicht öffentlich sind, das stimmt doch – zumindest in den Bereichen die ich kenne (Mathematik, Physik, Informatik). Es passiert mir extrem selten, dass ein Artikel NICHT frei verfügbar ist: In der Informatik haben die Autoren ihre Arbeiten so gut wie immer auf ihrer Homepage. Wenn nicht findet man sie fast immer über Google Scholar, Bing Academic Search oder einfach das allgemeine Google. In der Physik ist letztlich fast alles, was publiziert wird auch auf ArXiv vorhanden.

    In der Medizin scheint mir die Situation schwierig zu sein – da findet man relativ wenig mit kostenlosem Zugriff.

    Worauf ich hinaus will: Wie immer liegt wohl die Wahrheit in der Mitte und nicht so schwarz, wie es im Podcast gezeichnet wurde. Und die oben angeführten Beispiele zeigen auch, dass es eine Koexistenz von Verlagen + Open Access geben kann.

  7. Wirklich interessanter Podcast mit einem gut gelaunten Gast. Das Thema Open Access und Open Data interessiert mich sehr und ich sehe das als eine der zentralen Aufgaben für die nächsten Jahre/Jahrzehnte an.

    Nicht nur allein aus der Tatsache heraus, dass öffentlich finanzierte Forschung öffentlich sein muss, weil das sonst Betrug am Steuerzahler ist, sonder einfach aus dem innersten Werten der Forschung und Wissenschaft selbst heraus. Was nützt bitteschön Wissen, dass keinem zugänglich ist? Das ist dann allenfalls ein Machtinstrument, aber mit Wissenschaft hat das dann nichts mehr zu tun.

    Ich denke auch, dass Menschen die in die Forschung gehen doch zumindest im Ansatz den Wunsch haben die Menschheit voran zu bringen. Daher hoffe ich, dass es auf lange Sicht möglich sein wird eine Atmosphäre zu etablieren, in der es selbstverständlich wird seine Rohdaten und Ergebnisse offen zugänglich zu machen.

    Vielen Dank an Herrn Pfeiffenberger, dass er sich dahingehend engagiert!

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