RES069 Krebsmythen

krebsAm Deutschen Krebsforschungszentrum in  Heidelberg gibt es den Krebsinformationsdienst (KID). Dort können sich Erkrankte, deren Angehörige und Interessierte unkompliziert über Krebs informieren lassen.

Zum Thema Krebs geistern reichlich Mythen durch die Welt und ich habe mit der Leiterin des KID, Susanne Weg-Remers, über die wichtigsten sprechen können.

Im Einzelnen geht es um Verletzungen, Ernährung, Vitamine, Schadstoffe, Obst, Gemüse, Übergewicht, Weltanschauungen, Psychische Belastung, Stress, Rauchen, Alkohol, PsychosomatikTumoren, Ansteckung, Gebärmutterhalskrebs, HPV, Hepatitis, grosse Brüste, Büstenhalter, positives Denken, Heilpraktiker, Komplementär- und Alternativtherapien, Homöopathie, Diäten, Fasten, Aprikosenkerne (Vitamin B17), MisteltherapiePlacebos und Palliativmedizin.

Ein ausführliches Gespräch über Krebs und den KID gibt es in der nächsten Ausgabe.

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Veröffentlicht am 25.09.2015
Dauer: 16 Minuten
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Themen:   Mythen   DKFZ   Krebs  

Diese Folge zitieren: Holger Klein/Helmholtz-Gemeinschaft: Resonator-Podcast: "69 Krebsmythen". 25.09.2015, https://resonator-podcast.de/2015/res069-krebsmythen/ (CC-BY 4.0)

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2 Gedanken zu „RES069 Krebsmythen“

  1. In meiner medizinischen Rehabilitation hatte der Chefarzt in einem Vortrag zum Thema „Krebs und alternative Heilmethoden“ eine Studie zitiert gehabt, die zu der Aussage kam, dass eine Misteltherapie parallel zu einer noch laufenden konventionellen Therapie eines Non-Hodgkin-Lymphomes sich sogar eher kontra-produktiv auswirken kann. Hatte das aber nicht mehr weiter recherchiert, da es mich nicht weiter tangierte.
    Diese Angst vor dem „Krebs“ habe ich vor allem bei diejenigen Menschen am meisten gespürt, die meines Erachtens faktisch gesehen am wenigsten davor erst einmal fürchten müssen. Heist: sie Rauchen nicht; sind krankenversicherungstechnisch gut aufgestellt; lassen sich regelmäßig ärztlich untersuchen, üben einen kaufmännischen Beruf aus, in dem sie keinen übermäßigen Schadstoffen ausgesetzt werden; haben eine kräftige und solide Statur – also kein Adipositas; ernähren sich ausgeglichen und haben Spaß an der Zubereitung von frischen Lebensmitteln und haben meines Empfinden nach ein recht stabiles soziales Umfeld an Freunden und Familie.
    Ich denke, die Angst geht mit einem gewissen Kontrollverlust über sich selbst einher, weil man bei einer Krebserkrankung plötzlich fremden Menschen (Ärzte, Therapeuten) und den Medikamenten mit ihren schweren Nebenwirkungen ausgeliefert ist und man denkt, man kann in einer solchen Lage selber nichts mehr für sich machen und entscheiden. – Man hat ja als Nichtmediziner auch keine Ahnung von dieser komplexen bio-chemischen Materie, die dort im eigenen Körper abläuft. Man versucht, alles für sich mögliche Richtige zu tun und jede nur erdenkliche Vorsorge zu treffen – und denkt: „Es kann mich ja gar nicht treffen. Aber wieso dann doch? Und was habe ich deswegen in der Vergangenheit vielleicht nun falsch gemacht?“ Es fehlt oft die Akzeptanz, dass es bei vielen Tumorerkrankungen einfach das Schicksal ist, das einem dabei trifft.
    Den ersten Lernprozess, den man oft gerade in noch jungen Jahren bei einer Krebsdiagnose für sich durchlaufen muss, ist, dass das Leben erst einmal nicht mehr so wie gewohnt plan- und gestaltbar ist, wie man es vorher kannte. Alles fremde und schreckliche bricht auf einmal unerwartet über einem herein, wie die Diagnose selbst. Man sollte behutsam und mit (medizinisch-) professioneller Begleitung aus diesem Zustand des Schocks erst einmal hinaus geführt werden, sich nicht in dem Überangebot an Informationen verlieren, welche zur Verfügung stehen, und – wenn nicht vorhanden – sich auch ein stabiles Umfeld schaffen oder Beratungsmöglichkeiten suchen, die einem ein bisschen stützen und helfen können.
    Ich denke auch, dass die Menschen auch eine gewisse Furcht vor der Erkenntnis über die eigene Vergänglichkeit haben, die sich aus der Erfahrung mit einer solchen schweren Erkrankung ergibt. Und diese muss nicht immer zwangsläufig erst im hohen Alter sein. Wer will sich denn im Mittelpunkt seines Lebens, wo man noch fest mit dem Beinen auf dem Boden zwischen eigener Familie, Beruf und Freunden steht, sich mit der Tatsache auseinandersetzen, dass er mal sterben wird? Solche Gedanken will man in einer modernen Gesellschaft mit einer hohen Erwartung doch lange genug vor sich hinaus schieben wollen. Und zum Glück leben wir in einer modernen Gesellschaft mit den Möglichkeiten der Schulmedizin. Eine Krebsdiagnose ist schließlich heute kein reines Todesurteil mehr.
    Doch leider sind gerade auch deswegen viele Menschen sehr verunsichert und dadurch sehr empfänglich auf solche Mythen, und neigen möglicherweise dann auch noch dazu, sich als Patienten in die Hände von oft nur Heilsversprechen zu begeben. – Schade!.

    Liebes DKFZ,

    bitte mehr Forschung und Aufklärung! 🙂

  2. Kleine Anmerkung zum Sprachgebrauch: Verwendet doch nicht die Worte der Zauberer und Wunderheiler; die haben den Begriff „Schulmedizin“ geprägt. Es ist aber evidenzbasierte Medizin. 😉

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